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Kurische Nehrung | Reisebericht

Kurische Nehrung | Reisebericht

am Juni 16, 2018 in RUSSLAND | 0 comments

 

Tanzender Wald

16.6.2018 Kurische Nehrung 

Der russische Teil der Nehrung ist touristisch weniger erschlossen, nicht zuletzt wegen des Visumzwangs für Russland. Die Urlauber auf dieser Nehrungsseite kommen meistens aus Russland und Weissrussland.Einige Kaliningrader haben Wochenendhäuschen. Es gibt zwei Ferienlager für Kinder und Jugendliche (Djuny bei Kilometer 16,8 und Chwoinoje bei Kilometer 28,8). In den russischen Nehrungsdörfern hat eine rege Bautätigkeit eingesetzt, viele Ferienhäuser werden errichtet.

Die Nehrung trennt das Kurische Haff von der Ostsee. Die mit 3,8 km breiteste Stelle befindet sich beim Bulvikio ragas (Bullwikscher Haken), vier Kilometer nordöstlich von Nidden, dem Grenzort des litauischen Teils. Die schmalste liegt bei der Siedlung Lesnoi  (Sarkau) am südlichen Ende der Nehrung und ist nur 380 m breit.

Kurische Nehrung

 

Der Name stammt aus der Ordenszeit und bezieht sich in dieser Epoche nur indirekt auf das Volk der Kuren, weil er auf den Weg nach Kurland und Livland  hinweist, ebenso wie die Frische Nehrung (von Königsberg aus betrachtet) „Danziger Nehrung“ genannt wurde. Die Nehrung war ursprünglich von Nadelwald überzogen. Schon in der Zeit des Deutschen Ordens erfolgten die ersten Rodungen. Erst der Kahlschlag im Nordischen Krieg (1674-1679) und in der Russenzeit ließ Dünen entstehen. Riesige Wanderdünen begruben immer wieder Ortschaften. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelang es dem Düneninspektor  Wilhelm Franz Epha, die Dünen zu bepflanzen und zu stabilisieren. Die Parnidis- Düne bei Nida (Litauen) ist eine der größten Dünen Europas. Früher auch „ostpreußische Sahara“ genannt, dient sie als Filmkulisse.

 

Tanzender Wald

Tanzender Wald, die Bäume scheinen wirklich zu schweben mit ihren eleganten Formen. Erstaunlich, dass nur ein teil des Waldes mit einer ganz klaren Abgrenzung Dieses Phänomen hat. 

Doch was hat die Natur da ausgeheckt? Die Meinungen sind geteilt: UFO-Forscher schwören auf elektromagnetische Strahlen. Die Biologen vermuten, dass es eine Larvenart gewesen sein könnte, welche die Baumwipfel sich nach unten neigen ließ. Wieder andere Naturforscher meinen, das ungewohnte Erscheinungsbild der Kiefern könnte durch das Vorhandensein von Grundwasserquellen bedingt sein. Doch jegliche Versuche, die besagten Quellen zu orten, blieben bis jetzt erfolglos.“

 

Kurische Nehrung

 Fringilla eine Singvogelgattung aus der Unterfamilie der Edelfinken

Bereits der Deutsche Orden fing seine Balzvögel auf der vogelreichen Kurischen Nehrung. Aber erst an der Wende zum 20. Jh. begann man damit, systematische Vogelforschung zu betreiben. Mit Geld der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gründete am 1. 1. 1901 der Pfarrer Johannes Thienemann (12. 11. 1863 – 12. 4. 1938) die erste Vogelwarte der Welt in Rossitten auf der Kurischen Nehrung als private Einrichtung mit dem Ziel, empirische Feldforschung auf diesem Sektor zu betreiben. 1923 wurde die Anstalt von der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft übernommen. Indem er Vögel beringte, was eine Bahn brechende Idee war, konnte er nachweisen, dass einige von ihnen über 10.000 km auf ihren Vogelflügen zurücklegen. 1903 wurde gerade 100 Zugvögel beringt, aber 1912 waren es bereits 41.226 und 1936 über 140.000.

In 200 Netzen und 18 m hohen Vogelreusen werden jedes Jahr bis zu 140.000 Vögel eingefangen und beringt. Im Durchschnitt von 35 Jahren von 1956 – 1991 waren es knapp 50.000 Vögel pro Jahr. Von dieser Arbeit her weiß man z. B., dass Zaunkönige nach England und Spanien, Buchfinken, Meisen, Amseln und Würger nach Mitteleuropa, Sumpfrohrsänger nach Afrika und Rotkehlchen nach Süddeutschland ziehen. Grasmücken und Störche fliegen in östliche Richtung in die Türkei, Karmingimpel bis nach Indien. Auf der Kurischen Nehrung konnten insgesamt 306 Vogelarten beobachtet werden. Sie wurden in der Monographie „Die Vögel von Ospreußen“ von Friedrich Tischler zusammengefasst.

17.6.2018 Gmina Srokowo am See |  N54°13`04.55“  O21°34`39.76“

Kaliningrad

Das Kaliningrader Bernsteinmuseum im Dohnaturm in Kaliningrad wurde 1979 eröffnet. Die Sammlung umfasst  Bernsteinnaturformen, Bernsteineinschlüsse und Bernsteinartefakte.

Die Museumssammlung umfasst ca. 14.000 Objekte: Bernsteingegenstände aus dem Neolithikum, historische und zeitgenössische Arbeiten in- und ausländischer Künstler, seltene Einschlüsse in Bernstein sowie Naturbernsteinformen, darunter auch das größte in Russland zu sehende Bernsteinstück mit einem Gewicht vom mehr als vier Kilogramm.

(Nachdem wir noch auf der Kurischen Nehrung übernachtet haben, über Kaliningrad, nach besuch von Bernstein Museum, zum  Zoll nach Polen. Nicht so einfach die Polen untersuchen alles und die Russen kriechen auch fast in jedes loch. Aber es gibt nichts zu beanstanden und alle sind freundlich und freuen sich einmal mehr in unser Häuschen einzutreten.)